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Auswahl des richtigen Standorts

(Letzte Aktualisierung: 28.6.2022, #6018)

Bei Neuanlagen ist der Standort sorgfältig auszuwählen. Grundsätzlich sind ein ackerbaulich günstig zu beurteilendes Landstück auch für Streuobstwiesen geeignet, sofern keine Frostgefährdung besteht. Magerrasen oder Standorte, die ausgehagert werden, um eine artenreiche Flora zu fördern, verfügen über wenig Nährstoffe im Boden und sind deshalb eher ungeeignet. Für die frisch gepflanzten Obstbäume bedeutet dies, dass sie hungern und nicht weiterwachsen. Eine vorzeitige Vergreisung der Jungbäume bereits im 2. bzw. 3. Standjahr tritt ein, deren Umwandlung auch nur schlecht oder gar nicht mehr möglich ist. Werden auf mageren und trockenen Standorten Hochstammobstbäume gepflanzt, erfordert dies eine gute Jungbaumpflege in Form von Düngung und Ausschaltung konkurrierender Gräser und Kräuter. Bei Böden mit Staunässe haben Hochstammobstbäume erhebliche Wuchsprobleme. Staunasse Böden sind von daher für den Streuobstanbau ungeeignet. Ebenfalls weniger geeigner sind Standorte mit Sandböden. Sie lassen sich nur nutzen, wenn der Grundwasserstand sehr günstig liegt (ca. 1m) und nicht zu sehr wechselt bzw. eine ausreichende Zusatzbewässerung möglich ist. Sandböden sind in der Regel recht wasserdurchlässig, halten daher Niederschläge und Nährstoffe nur schlecht fest und trocknen schnell aus. Sie sind allerdings auch schnell erwärmbar und daher für wärmeliebende Obstarten (Pfirsiche) günstig. Die Bewirtschaftung der Anlage wird durch gut zugängliche Flächen mit breiten Fahrgassen für Schlepper erleichtert. Dabei hat sich eine Reihenpflanzung der Bäume bewährt. Aus praktischer Erfahrung wird ein Reihenabstand von 13 Meter bis 15 Meter empfohlen. Für eine leichtere Bewirtschaftung mit landwirtschaftlichen Geräten sind Bäume mit Stammhöhen ab 1,80 Meter und mehr erforderlich. Die Gesundheit der Bäume wird durch einen ausreichenden Abstand gefördert. Jungbäume sollten so gepflanzt werden, dass die Kronen sich im Ertragsstadium nicht berühren. Zu bedenken sind auch die unterschiedlichen Wuchseigenschaften der verschiedenen Obstarten, die unterschiedliche Größen entwickeln und somit verschiedene Platzansprüche besitzen. Durch einen ausreichend weiten Abstand wird ein schnelles Abtrocknen der Bäume ermöglicht, wodurch ein Pilzbefall erschwert wird. Für die Gesundheit der Anlage ist es weiterhin wichtig, dass Sorten mit geringer Anfälligkeit oder mit Resistenzen verwendet werden. aus: Streuobstwiesen, Broschüre des Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz (LfUG)


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