Agroforstwirtschaft & Flurbereicherung
Die Folgen des Klimawandels sind überall deutlich spürbar. Die Landwirtschaft trifft es besonders hart. Zunehmende Ernteausfälle und erhebliche Ertragseinbußen sind zu erwarten. Die intensive Landbewirtschaftung und die großflächige Versiegelung des natürlichen Bodens hat zudem zu einem dramatischen Rückgang der heimischen Artenvielfalt geführt. Wir brauchen dringend wegweisende Lösungen, um dieser fatalen Entwicklung entgegenzuwirken!
In unserer Konferenzreihe diskutieren wir die Frage, ob wir mit landwirtschaftlicher Flurbereicherung die heimische Biodiversität stärken und damit Äcker, Wiesen und Wälder zukunftsfähiger bewirtschaften können? Können Agroforstsysteme bei der Lösung der Probleme helfen?
In der Agroforstwirtschaft werden auf einer Fläche Gehölze mit Elementen des Ackerbaus und der Tierhaltung derart miteinander kombiniert, dass eine Vielzahl an ökologischen und ökonomischen Vorteilen entstehen.
Ein Beispiel hierfür sind Streuobstwiesen und -äcker. Sie beheimaten viele Tausend Pflanzen- und Tierarten und leisten einen großen Beitrag zu Klimaregulation, Grundwasserfiltration, Windschutz und Bodenbelebung. Neben Streuobstbiotopen existieren in der Agroforstwirtschaft weitere Bewirtschaftungsformen und Landschaftselemente, die wir Euch in unseren Expertenseminaren näher vorstellen wollen.
Weiter unten findet Ihr auch die Video-Interviews unserer Reihe "5 Fragen an..." und unseren Podcast "Im Paradiesgarten".
Verfügbare Online-Webinare
Am 28. Mai 2020 fand unsere erste Mini-Online Konferenz statt und wir bedanken uns bei allen Teilnehmern. Für alle, die es nicht geschafft haben, live dabei zu sein, sind die 3 Online-Seminare nun hier abrufbar.
❶Regenerative Landwirtschaft und warum es Spaß macht, Sinnvolles zu tun!
Benedikt Bösel von Gut & Bösel

Benedikt Bösel ist Agrarökonom, Gründer und Geschäftsführer von Gut & Bösel bei Berlin. Neben dem Betrieb von traditioneller Land- und Forstwirtschaft ist das Gut auch Testgelände für Ag-Startups und Forschungsprojekte. Darüber hinaus testet und entwickelt Bösel unterschiedliche Formen der regenerativen Landwirtschaft wie zum Beispiel Agroforst, ganzheitliches Weidemanagement und syntropische Landwirtschaft. Zuvor war er Investment Advisor für Bioenterprise Capital und Senior Investment Manager bei Bilfinger Venture Capital. Er engagiert sich ehrenamtlich bei einer Vielzahl von Initiativen zur Zukunft der Ernährung, Landwirtschaft und des Ländlichen Raums.
❷Global denken, regional handeln
Dipl. Forstwirt Philipp Gerhardt über Agroforstwirtschaft

Dipl.-Forstwirt Philipp Gerhardt ist freier Berater und Planer für regenerative Landnutzung. Seit über 15 Jahren beschäftigt er sich mit der Frage, wie ein resilienter Lebensraum für eine friedliche Menschheit geschaffen und dauerhaft erhalten werden kann. Er hat an der Forstakademie in Tharandt (TU Dresden) und an der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften (SLU) studiert, in verschiedenen Forstbetrieben und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien gearbeitet. Geprägt durch die Lektüre der forstlichen Klassiker, vor allem Heinrich Cotta und Wilhelm Pfeil, sieht er seine Aufgabe darin, der Idee der ‚Baumfeldwirtschaft‘ als potentes Werkzeug im Kampf für Klimaschutz, Ernährungssouveränität und eine enkeltaugliche Wirtschaftsweise wieder die ihr gebührende Aufmerksamkeit zu verschaffen. Dabei nutzt er moderne Techniken ebenso wie altes Wissen. Mittlerweile hat er zahlreiche Betriebe und Gemeinschaften beraten, die nun mit Baumpflanzungen, Schlüssellinienbearbeitung (Keyline Design) etc. die Landschaft nachhaltig verändern und ihren wirtschaftlichen Erfolg auf eine neue, stabilere Basis stellen.
❸Der Einfluss von Pestiziden auf die Insektenpopulation
Corinna Hölzel vom BUND

Corinna Hölzel arbeitet seit 2015 beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) zum Thema Pestizide. Seit 4 Jahren leitet sie das Projekt pestizidfreie Kommunen. Bisher sind es 520 Städte und Gemeinden, die ihre Grün- und Freiflächen ganz oder teilweise ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden pflegen. Das Thema Insekten beschäftigt sie auch privat. Sie ist Hobbyimkerin und hat gemeinsam mit ihrem Mann rund 40 Bienenvölker.
5 Fragen an - Unsere Interviewreihe mit Streuobst-Aktiven
Für unsere Video-Interview-Reihe “5 Fragen an" fahren wir regelmäßig übers Land, halten für eine Stippvisite bei Streuobst-Bauern und Bäuerinnen, ProduzentInnen und Streuobst-Aktiven und stellen ihnen, ihr ahnt es schon, 5 Fragen zu ihren Streuobst-Projekten.
Episode 1
5 Fragen an... Reiner Merker - Baumpfleger aus Zehdenick
Den ersten Stop legen wir bei Reiner Merker ein, der als Baumpfleger auch einen eigenen Streuobstbestand bewirtschaftet, Schafe und seltene Hühner hält und den freundlichsten Hütehund Brandenburgs hat. Fast ein Brandenburger Roadmovie!
Episode 2
5 Fragen an... Annegret Brall (UMBio)
Heute stoppen wir im pittoresken Grünheide und schauen, was es bei UMBio gibt. Annegret Brall zeigt uns die Mosterei, die Wiesen und als wäre das nicht alles schön genug, lässt sie uns auch die leckeren Säfte verkosten. Mmmh!
Episode 3
5 Fragen an... Ralf Behring
Dieses Mal geht es nach Höhenland zum Bio-Bauernhof von Ralf Behring und seiner Familie. Zum Hof gehört, neben der Zucht von Schwarzkopfschafen, Brandenburgs zweitgrößte Streuobstwiese. Im Ab-Hof-Verkauf erhält man alle selbst erzeugten Produkte wie Lammfleisch, Schinken, Apfelsaft von der Streuobstwiese, sowie Getreide und Äpfel. Auch Ferien kann man auf dem Hof machen. Und Hochzeiten feiern. Ab nach Höhenland also!
Podcast Folge 1: Besuch auf der Streuobstwiese
Im 1. Teil unserer Podcastreihe "Im Paradiesgarten" erzählt uns der Baumpfleger Jakob Schuckall (Vorstand bei Äpfel & Konsorten), was es mit den "kleinen Regenwälder Brandenburgs" auf sich hat und wie es um den Bestand der Streuobstwiesen und -bäume steht.
Podcast Folge 2: An apple a day keeps the climate collapse away
Mit unserer heutigen Gästin Concetta möchten wir noch genauer auf das Ökosystem Streuobstwiese schauen. Concetta ist bei Ostmost als Botschafterin für Streuobstwiesen in Berlin unterwegs und vertreibt die gute Ostmost Streuobstwiesenschorle.
Wir möchten von ihr erfahren, wie sich ein Produkt mit ökologischem Mehrwert am besten vertreiben lässt? Was ist das sogenannte Aufpreismodell und wie funktioniert es. Wie wird der ökologische Mehrwert von Streuobstwiesen von Konsument/innen wahrgenommen?
Ausserdem starten wir mit Verstreut - unserem Streuobstnews-Segment. Bleibt also unbedingt nach dem Gespräch mit Concetta dran, um zu erfahren, was Streuobst mit dem UNESCO Kulturerbe zu tun hat!
Links zum Thema
Wärmere Winter erhöhen das Risiko für Frostschäden im Deutschen Apfelanbau / Peter Pfleiderer
Anerkennung der Streuobstwiesen als UNESCO Kulturerbe / Hochstamm Deutschland
Und was gibt es sonst noch?
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